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PTBS-Assistenzhund Meiko



„Multiple Persönlichkeit“, auch bekannt als dissoziative Identitätsstörung, ist eine psychische Störung, bei der die Wahrnehmung und das Gedächtnis getrennt werden. Dadurch wird die Funktion des Bewußtseins und das Erleben der Identität beeinträchtigt. Sie gilt als die schwerste Form der Dissoziation. Die Patienten bilden dabei zahlreiche unterschiedliche Persönlichkeiten aus, die abwechselnd die Kontrolle über ihr Verhalten übernehmen. An das Handeln der jeweils ‚anderen‘ Personen kann sich der Betroffene entweder nicht oder nur schemenhaft erinnern oder er erlebt es als das Handeln einer fremden Person. Folgestörungen sind Depressionen, Angst, psychosomatische Körperbeschwerden, Selbstverletzung, Essstörungen, Suchterkrankungen und Beziehungsprobleme. Die Ursache kann eine posttraumatische Belastungsstörung sein, insbesondere in Folge von Kindesmisshandlungen.“ (Quelle: Wikipedia)

Genau damit lebt Claudia.

Claudia ist 34 Jahre alt und trat an unseren Verein mit der Bitte heran, für sie einen PTBS – Assistenzhund auszubilden.Dieser Schritt erforderte schon sehr viel Mut, aber Claudia möchte wieder ein Stück Lebensqualität zurückbekommen. Noch mehr Mut bewies sie mit ihrer Entscheidung, uns heute einen Einblick in Ihr Leben zu geben:

Begleitet von Ihrer Freundin und Vertrauensperson Kerstin erlebten wir Momente, in denen ihr Verhalten sich plötzlich änderte und sie kurzzeitig eine andere Person zu sein schien. Eine von 15 Personen, die sie namentlich kennt und auch genauestens beschreiben kann.

Dazu machten wir einen Ausflug zu einer wunderschönen Burgruine, einsam gelegen und umgeben von Natur. Im Sonnenschein erkundeten wir die Burg und machten viele Fotos. Claudia stieg für ein Motiv auf eine kleine Mauer – Meiko stets an ihrer Seite - und dann passierte der Wechsel! Für uns Trainer war es schon frühzeitig erkennbar, dass Meiko den Wechsel im Vorfeld bemerkte. Er wurde unruhig und versuchte, Claudia zu berühren, aber sie saß auf einer Mauer. Also blieb er direkt unter Ihr. Es ist wirklich erstaunlich, was dieser tolle Hund leistet! Er wich nicht von ihrer Seite.

Claudia war zwar körperlich da, aber auf der Mauer saß ein 4 jähriges schüchternes Mädchen namens Paty. Sie war ängstlich, verlegen und traute sich nicht von der Mauer herunter, da es ihr zu hoch war. Ihre Freundin Kerstin und die Trainerin sprachen behutsam auf sie ein und machten ihr Mut. Gemeinsam schafften wir es, ihr Vertrauen zu gewinnen und Paty ließ sich von uns herunter helfen. Meiko ließ sie nicht einen Moment aus den Augen. Er spürte genau die Veränderung an Claudias Wesen, denn ihr gesamtes Verhalten und Gebaren war nun das einer Vierjährigen.
Meiko dabei zu beobachten, wie er Kontakt zu ihr aufnahm, war für uns sehr wichtig.

Claudia traute sich auch plötzlich nicht mehr, Meiko anzufassen, wich ängstlich zurück vor„so einem großen Hund mit solch großen Zähnen“, wie Paty uns erzählte. Meiko war ganz vorsichtig, hat sie zart angestubst und beschnuppert, obwohl Paty immer wieder zurückwich. Freundin Kerstin erklärte uns alles ganz genau und hatte immer ein wachsames Auge auf sie. Interessant war hierbei für uns vor allem das Verhalten des Hundes: Meiko klebte förmlich am Bein von Paty, lief ihr immer hinterher und ließ sie dabei keinen Moment unbeobachtet. Als Paty etwas abseits mit Blättern zu spielen begann, legte sich Meiko ruhig dazu…er war einfach da und verlieh dieser, für uns doch ungewohnten Situation, einfach nur Frieden.

Das kleine, in sich versunkene Mädchen vor uns merkte genau, dass Kerstin uns aufklärte und das durfte auch so sein. Sie sagte dazu nur„warum müssen Erwachsene immer reden“. Meiko redet nicht, aber er kommuniziert auf seine eigene Art und Weise mit Paty und dies machte er wirklich grandios. Er schaffte es sogar, dass Paty ihre Scheu überwand und sich traute, ihm ein Leckerli zu geben. Paty taute immer mehr auf, sie spielte, erzählte mit Kerstin und ließ es zu, dass Meiko ihr immer näher kam.

Nach einer gewissen Zeit erklärte Kerstin dann ihrer Freundin, dass sie gerne wieder Claudia sprechen möchte. Paty wollte bleiben, aber Kerstin gelang es mit ruhigen Erklärungen, Claudia zurück zu holen. Claudia konnte sich danach an nichts erinnern. Wir sprachen noch viel über unsere Gefühle, die wir dabei hatten und das Verhalten von Meiko in dieser ungewohnten und völlig neuen Situation. Meiko döste in der Sonne vor sich hin, als ob er wusste, wie toll er jetzt schon seinen Job machte. Ihn brachte kaum etwas aus der Ruhe und vermittelt dadurch ein unwahrscheinliches Gefühl von Schutz und Sicherheit. Was für ein Glück für Claudia, so einen tollen Gefährten an ihre Seite zu bekommen! Meiko ist ein super sensibler Hund mit einem sehr ausgeprägten Instinkt und wird nach seiner Ausbildung Claudia durch ihr Leben führen.

Für uns Trainer war der heutige Tag mit Claudia und ihrer Freundin wichtig für die weitere und vor allem richtige
Ausbildung von Meiko. Es ist nicht leicht und schon gar nicht selbstverständlich, dass wir teilhaben durften. Vielen Dank für dein Vertrauen in uns, liebe Claudia. Gemeinsam schaffen wir das und wir freuen uns schon jetzt auf viele erfolgreiche Momente mit dir und Meiko.

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